Seniorengerechter Umbau eines Plattenbaus IW 64

Das voll unterkellerte 5-geschossige, in industrieller Fertigbauweise IW 64 errichtete Wohngebäude, wurde umfangreich umgebaut und energetisch saniert.

Ein wesentliches Projektziel war die Umgestaltung der Grundrisse aller Wohnungen auf Basis der Mindeststandards der Richtlinie Seniorengerecht Umbauen (SeBau). Diese geförderte Baumaßnahme dient insbesondere der Erhöhung des Angebotes an seniorengerechtem Mietwohnraum durch die Anpassung bestehender Mietwohnungen an die besonderen Bedürfnisse älterer Menschen. Die vor der Sanierung vorhandenen 55 Wohnungen wurden im Rahmen von Grundrissänderungen in 39 barrierearme Wohnungen umgebaut, fünf davon behindertengerecht. Alle Wohnungen sind schwellenfrei gestaltet und verfügen über großzügige Bäder mit bodengleichen Duschen.

Zur Erschließung der Wohnungen wurden für die Häuser 17, 19 und 21 Treppen und behindertengerechte Aufzüge in jeweils einem dem Gebäude vorgelagerten Erschließungskern angeordnet. Mit den Aufzügen sind ebenfalls die Kellerräume zu erreichen, die ausreichend Platz für Waschmaschinen, Trockner, Wäschetrockenraum, einen eigenen Kellerraum für jede Wohnung sowie einen Fahrradraum bieten. Die vorhandenen Treppenanlagen wurden abgebrochen und die zusätzlichen Flächen den neuen Wohnungen zugeschlagen.

Einen Sonderfall stellt die Nummer 23 als letztes Haus in der Zeile dar. Der Eingriff in die Tragkonstruktion der vorhandenen Bausubstanz des Plattenbaus IW 64 für den Einbau einer neuen Treppenanlage und eines Aufzuges war eine statische und konstruktive Herausforderung. Nach dem Einbau wurde der ehemals vorhandene erdgeschossige Durchgang geschlossen und dient nun als Zugang zum neuen Treppenhaus mit Aufzug. Die giebelseitigen Wohnungen entsprechen den Anforderungen der DIN 18040 - Barrierefreies Bauen und sind somit auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Aus energetischen Belangen wurden Außenwände, Dachflächen, Keller- und Dachgeschossdecken entsprechend den Anforderungen des Gesetzes zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Gebäudeenergiegesetz - GEG) gedämmt. Die gesamte haustechnische Installation wurde erneuert.

Größere Balkonanlagen ersetzen an der Westfassade die vorhandenen Loggien. Als abschließende Maßnahme wurden die Außenanlagen neugestaltet.

Neben der Material- und Farbgestaltung sorgen die neuen Erschließungskerne, die in den Abendstunden dezent beleuchtet werden, für ein modernes und zeitgemäßes Erscheinungsbild.

  • Bauherr: GENOS - Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG
  • Standort: An der Terrasse 17-23, 02828 Görlitz
  • BGF: 4.235 m³
  • BRI: 15.485 m³


Aufgaben:

  • Gebäudeplanung
  • Bauüberwachung
  • Brandschutzplanung
  • Tragwerksplanung